Was ist BARF Ernährung?
Bei der sogenannten BARF Ernährung, die geradezu zu einem Trend geworden ist, handelt es sich um das Rohfüttern des Maltesers. Dieser Art der Ernährung sollte eine langsame Umgewöhnung vorausgehen, damit sich das Verdauungssystem darauf einstellen kann.
Weiterhin sollten Interessierte beachten, dass eine ausschließlich rohe und dennoch ausgewogene Fütterung im modernen Alltag manchmal schwierig durchzuführen ist. Hier gibt es aber mittlerweile BARF-Shops und Online-Anbieter, welche die Ernährungsweise deutlich vereinfachen.
Auch im Tierhandel finden sich zahlreiche fertige BARF-Menüs und Zusätze für die BARF Ernährung. Denn es ist wichtig, eine genaue Abstimmung von Zusätzen und Futterbestandteilen zu erreichen, um eine einseitige Ernährung zu vermeiden.
Ist BARF für den Malteser geeignet?
Die Ernährungsweise mit fleischlicher und pflanzlicher Rohkost ist keinesfalls ausschließlich großen Rassen und Mischlingen vorbehalten. Auch kleine Hunde können prima und ausgewogen mit der Frischkost ernährt werden. Ihr Verdauungsapparat unterscheidet sich nämlich nicht von einem Rottweiler oder einer Dogge.
BARF-Tipps für kleine Hunderassen
Wenn Du wissen möchtest, wie viel Rohfutter Du dem Malteser am Tag verfüttern darfst, so musst Du mit ca. 2-3 % seines Körpergewichts kalkulieren. Bei einem 4 kg schweren Malteser wären dies also 80-120 g pro Tag (2,4 – 3,6 kg Futter pro Monat).
Diese Menge unterteilt sich dann ungefähr wie folgt:
70-80 % Fleisch, Knochen, Innereien usw.
20-30 % Obst, Gemüse und weitere kleinere Bestandteile
Wer nun die Ration auf zwei Mahlzeiten aufteilt, wird merken, dass es sich um wirklich kleine Mengen handelt. Lohnt sich das? Ganz klar: Ja! BARF gestaltet sich bei kleineren Rassen sogar oftmals einfacher. Hier sind Gründe, warum:
- Kaufe alle Bestandteile für einen Monat ein, mische sie den Empfehlungen entsprechend zusammen, fülle alles in kleine Behälter und friere das Ganze ein. Nun kannst Du jeden Tag bequem zwei Mahlzeiten entnehmen, auftauen und fertig.
- Püriertes Obst und Gemüse lässt sich prima in Eiswürfelbehälter füllen und portionsweise entnehmen.
- Du kannst oftmals auch kleinere Mengen von Deinen Einkäufen abzweigen und für BARF verwenden. Ein wenig Hackfleisch hier oder mal ein Hühnerflügel oder etwas Fisch.
- Fertig abgemischtes BARF-Futter in größeren Beuteln kannst Du ebenfalls abwiegen und in geeigneten Mengen einfrieren. So hast Du den Aufwand des Wiegens nur einmal.
- Knochen, die der Malteser nur schwer oder gar nicht kauen kann, einfach wolfen und anbieten.
- BARF ist bei kleinen Rassen wirklich günstig.
Fleisch und fleischige Bestandteile
Variiere bei den Fleischsorten, damit der Malteser mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Denn Hühnchen enthält andere Zusammensetzungen, als Fisch, Wild oder Rind. Auch bei den Innereien solltest Du fröhlich mischen und nicht stets das Gleiche anbieten. Neben Muskelfleisch und Innereien, kannst Du auch fleischige Knochen, Knorpel, Haut und Blut verfüttern. Eben alles, was der Wolf auch von seiner Beute fressen würde.
Folgende Fleischsorten darfst Du verwenden:
Rind
Huhn
Lamm / Schaf / Hammel
Ziege
Pute
Gans
Känguru
Strauß
Pferd
Hirsch / Reh
Kaninchen
Achtung: Niemals Schwein/Wildschwein füttern!
Darf ich auch Fisch anbieten?
Ja. Hin und wieder kannst Du gerne Fisch anstatt Fleisch verwenden. Allerdings mögen nicht alle Vierbeiner den fischigen Geschmack und verweigern dann die Mahlzeit. Zumindest bei rohem Fisch. Gegart kommt die gesunde Mahlzeit mit viel Omega-3 und Vitamin D oft sehr gut an.
Du solltest übrigens nur solche Fische roh verfüttern, die wenig Thiaminase enthalten. Ansonsten wird dem Malteser die Aufnahme von Vitamin B1 erschwert und es kann zu Defiziten kommen. Gegart kannst Du alle der folgenden Fische anbieten (bitte Gräten entfernen):
- Forelle
- Barsch
- Thunfisch
- Hering
- Scholle
- Karpfen
- Lachs
Hinweise zu Obst und Gemüse
Nicht alle geeigneten Gemüsesorten kannst Du roh anbieten. Kartoffeln oder Kürbis sollten beispielsweise immer nur gegart angeboten werden. Außerdem ist es bei einigen Sorten besser, die Schale zu entfernen. Bei Paprika oder Pflaume ist dies zum Beispiel der Fall.
Entkerne oder entsteine Obst bitte immer vor der Fütterung und zerkleinere es auf einer Küchenreibe oder püriere es. Je nach Vorliebe Deines Maltesers. Denke auch daran, einen kleinen Schuss Öl ins Futter zu geben. Nur so kann der Hund die wichtigen Nährstoffe und vor allem Vitamine aufnehmen.
Und sonst?
- Neben den bereits genannten Zutaten für BARF kannst Du zudem noch Eier verfüttern. Roh nur das Eigelb, gekocht kann beides im Napf landen.
- Außerdem mögen einige Hunde gerne Kräuter, Samen oder Nüsse (keine Bittermandeln) im Futter.
- Es gibt noch eine Reihe von Zusätzen. Du kannst BARF-Ergänzungsmittel fertig kaufen oder fügst etwas Lebertran, Bierhefe oder auch Grünlippmuschel hinzu.
- Milchprodukte oder Getreide sind übrigens optional. Sie sind nicht wirklich notwendig, aber wenn der Malteser es gerne frisst, darf auch dass ab und an zu einer Mahlzeit gehören.
Welche Vorteile hat BARF für meinen Malteser?
- Die Ernährung ist recht günstig, da nur kleine Mengen benötigt werden. Preislich liegt BARF gleichauf mit einem hochwertigen Fertigprodukt oder ist sogar günstiger.
- Du kennst alle Futterbestandteile. Kein Rätselraten mehr bei ungenau deklarierten Inhaltsangaben.
- Im Futter sind keine Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder Geschmacksverstärker.
- Keine Füllstoffe enthalten, die keinen oder nur wenig Nährwert haben.
- Der Malteser scheidet weniger Kot aus, da die Futterbestandteile sehr gut verwertet werden können.
- Gebarfte Hunde haben wenig bis gar keinen Zahnstein.
- Das Fell ist schön griffig und glänzend.
- Es ist eine artgerechte Ernährungsweise.
- Die meisten Hunde bevorzugen diese Art von Kost.
- Eignet sich für alle Altersklassen.
- Individuell an die Bedürfnisse des Hundes anpassbar.
- Gesunde Ernährung stärkt das Immunsystem.
- Für allergische Hunde mit Futtermittelunverträglichkeiten geeignet.
- Vorratshaltung im Gefrierschrank wenig problematisch, da es sich um kleinere Portionen pro Mahlzeit handelt.
- Vorratshaltung beim Malteser einfach. Er braucht nur ca. 2,4 – 3,6 kg Rohfutter im Monat.
Gibt es auch Nachteile?
- Der Malteser benötigt nur kleine Mengen bei der BARF Fütterung. Dies erfordert ein wenig mehr Planung.
- Das Schneiden, Zusammenstellen und Portionieren gestaltet sich u.U. ein bisschen mühsamer als bei großen Hunden.
- Du musst beim Abwiegen gewissenhaft vorgehen. Auch wenn jede Mahlzeit nur 10 g zuviel hat, summiert sich das am Ende auf und kann langfristig zu Übergewicht führen.
- Knochen auf eine für den Malteser geeignete Größe zu zerkleinern kann umständlich sein. zum Glück gibt es aber auch gewolfte Knochen.
- Es besteht ein geringes Risiko, dass der Hund sich bei rohem Fleisch mit Parasiten oder Keimen ansteckt.
- Du bekommst nicht alle Zutaten um die Ecke im Supermarkt. Ein Metzger wäre von Vorteil. Mittlerweile gibt es auch tolle BARF-Shops oder Du bestellst alles bequem online.
- Nicht jeder findet den Umgang mit Knochen oder Innereien angenehm.
- Du musst Dich unbedingt in das Thema etwas einlesen, ehe Du loslegst.
Ist rohes Schweinefleisch für den Malteser gefährlich?
Rohes Schweinefleisch ist für den Malteser gefährlich. Im rohen Zustand ist es eine Lebensgefahr für den Malteser, da sich in ihm (wenn auch sehr selten) ein Virus verbergen könnte.
Dieser sogenannte Aujetzky Virus ist für Menschen vollkommen harmlos – sowohl für Katzen als auch für Hunde in der Regel aber tödlich.
Eine Heilung oder erfolgsversprechende Behandlung gibt es nicht. Bereits eine kleine Menge nicht vollkommen durchgegarten Schweinefleischs könnte den Malteser also das Leben kosten.
Gekochtes Schweinefleisch ist für den Malteser ein guter Aminosäurelieferant. Aktuelle Schweinezuchten sind auch nicht mehr so fettig wie früher und daher auch als Hundefutter gut verwendbar. Aber immer nur absolut durchgegart anbieten oder vorsichtshalber besser komplett darauf verzichten.
Wo kann ich mich über das BARFen informieren?
Natural Dog Food: Rohfütterung für Hunde – Ein praktischer Leitfaden
Wer sich bisher nicht an das Barfen herangetraut hat, sollte diesen Ernährungsratgeber zur Handnehmen. Die Rohfütterung wird hier einfach und verständlich erklärt. Als Einsteigerlektüre und Leitfaden, aber auch Nachschlagewerk für Fortgeschrittene Barfer geeignet. Warum welches Futter im Napf landen sollte (oder eben nicht) und welche Vorteile diese Ernährungsweise gegenüber Fertigfutter hat, wird ausführlich diskutiert. Für eine abwechslungsreiche, leckere und artgerechte Ernährung Deines Hundes, mit rein natürlichen Inhaltsstoffen. Damit bald auch Dein Hund schöneres Fell, gesündere Zähne und mehr Freude am Fressen hat.- Reinerth, Susanne (Author)
Das BARF-Buch: Inklusive 14 Rezepten
BARF, die Rohfütterung des Hundes, erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist eine echte Alternative zu Fertigfuttermitteln der Hundeindustrie. Doch wie lege ich eigentlich los und was darf überhaupt im Napf landen? Dieser Ernährungsratgeber vermittelt solide die Grundlagen des BARF und wartet mit tollen Schritt-für-Schritt Anleitungen auf. Zudem werden häufige Fragen über BARF eingehend beantwortet und für fortgeschrittene Rohkostfütterer gibt es sogar noch vertiefende Hinweise. Worauf es ankommt und welche Fehler unbedingt vermieden werden sollten, darüber informiert dieses umfangreiche Buch.- Nadine Wolf (Author)